Mit Leasing nachhaltig, digital und innovativ in die Zukunft
Wirtschaft und Gesellschaft stehen vor einem großen Transformationsprozess der tiefgreifenden Veränderung. Die 2020er-Jahre sind eine Dekade der Weichenstellungen für Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Digitalisierung. Der Schlüssel, um die anstehende Transformation erfolgreich zu bewältigen, liegt in neuen Technologien. Innovative Technologien werden bereits seit Jahrzehnten mithilfe der Leasing-Wirtschaft in Märkte eingeführt und verbreitet. Auch bei der nachhaltigen Transformation sind Leasing-Unternehmen gefragte Experten, um Investitionen in „grüne“ Technologien, in Energieeffizienz oder Elektromobilität zu realisieren. Zudem kann Leasing eine Schlüsselrolle für die Kreislaufwirtschaft übernehmen.
Als vor 60 Jahren die Leasing-Pioniere die Geschäftsidee aus den USA importierten und sich in Deutschland die ersten Leasing-Unternehmen gründeten, war die Mentalität der Deutschen noch stark vom Eigentumsgedanken geprägt. Es dauerte einige Jahre, bis sich der Leasing-Leitgedanke – der Nutzen eines Wirtschaftsgutes liegt im Gebrauch statt im Eigentum – in der Breite durchsetzen konnte. Heute in Zeiten von Sharing Economy ist die Grundidee des Leasing attraktiver denn je. Die Verwurzelung im Mittelstand, die Expertise und die Nähe zur Realwirtschaft ermöglichten der Branche eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Aufgrund dieser „DNA“ wurde Leasing zum Investitions- und Innovationsmotor der deutschen Wirtschaft. Innovationen wie Großcomputer in den 1960er-Jahren, die Umstellung auf Fotodruck im Druckgewerbe in den 1970ern oder Großgeräte der Medizintechnik konnten vor allem dank Leasing in die Märkte eingeführt und verbreitet werden.
Themen im Überblick
Mit unserer Expertise und den Erfahrungen aus sechs Jahrzehnten sind wir prädestiniert, die notwendigen Transformationsprozesse, vor denen die deutsche Wirtschaft heute steht, zu finanzieren und die Unternehmen als Partner in eine nachhaltige, digitale und innovative Zukunft zu begleiten.
Kai Ostermann, BDL-Präsident
Leasing beschleunigt die Verkehrswende
Wie Leasing die Einführung und Verbreitung neuer Technologien in die Märkte befördert, zeigt sich u. a. bei der Elektromobilität, die ein relevanter Faktor für die erfolgreiche Dekarbonisierung des Verkehrs ist. Ob es Elektrotransporter, alternativ angetriebene Nutzfahrzeuge, Elektroautos oder E-Bikes sind – der Löwenanteil dieser Fahrzeuge wird über Leasing finanziert. Rund 500.000 Fahrräder brachten 2021 die BDL-Mitgliedsunternehmen mittels Leasing an den Mann oder die Frau. Der Leasing-Anteil der neu zugelassenen Elektroautos lag 2021 bei 44 Prozent, die Quote bei gewerblichen Haltern ist voraussichtlich noch höher. Etwa jedes zweite E-Auto, das von einem gewerblichen Halter neu zugelassen wurde, ist geleast.
Auch für den Einsatz von E-Bussen im Öffentlichen Personennahverkehr realisieren Stadtwerke und Verkehrsbetriebe ihre Investitionen regelmäßig über Leasing, da sie die Objektkompetenz und das Branchen-Know-how der Leasing-Fachleute schätzen. Dies zeigt das Beispiel aus Lübeck, wo die Stadtverkehr Lübeck GmbH die eigene Flotte auf Elektrobusse umstellt. Ein Gesamtprojekt mit Investitionskosten in Höhe von rund 55 Millionen Euro. Davon werden 37,4 Millionen nach Zuschüssen bis Ende 2023 finanziert. Unterstützt wird der Stadtverkehr dabei von der Deutschen Leasing AG, deren Expertise überzeugt hat.
„Wir finanzieren 55 Elektrobusse inklusive Ladeinfrastruktur und technischer Anlagen. Das ist für uns ein großes Investment“, erklärt Nils Prehn, Leiter Finanzen der Stadtwerke Lübeck-Gruppe.
Knapp 40 Millionen Euro finanziert der Stadtverkehr dafür in den kommenden drei Jahren. Hinzu kommt ein sehr sportlicher Zeitplan, der dennoch so flexibel sein muss, dass auch Veränderungen – beispielsweise bei Lieferzeiten der Busse oder der Infrastruktur – die geplante Finanzierung nicht gefährden.
„Für uns war klar, dass wir für dieses Gesamtpaket kein kleinteiliges Projekt-Setup gebrauchen können, beispielsweise mehrere Banken, die sich dann auch noch untereinander abstimmen müssen", führt Prehn aus. Über die Hausbank der Stadtwerke, die Sparkasse zu Lübeck AG, wurde der Kontakt zur Deutschen Leasing hergestellt. Meiko Oeser, Gebietsleiter Großkunden Transport und Logistik bei der Deutschen Leasing, übernahm die Führungsrolle und das Management der notwendigen Schritte. Angefangen bei der Präsentation der Vorzüge der Finanzierungsstrukturierung bis hin zur Erstellung eines ersten vorläufigen Angebots, das die zentralen Vorgaben der Ausschreibung berücksichtigte.
Die proaktive Steuerung und das große Know-how seitens der Deutschen Leasing brachte schon zu Beginn des Projektes für uns eine echte Arbeitserleichterung,
ergänzt Prehn.
Aus diesen Rahmenbedingungen entwickelten Oeser und sein Team eine maßgeschneiderte Finanzierungslösung für E-Busse und Ladeinfrastruktur.
Unser spezieller Ansatz besteht darin, dass wir die Gesamtsumme in drei Tranchen votieren und auszahlen,
erläutert Oeser. So erhält der Kunde die notwendige Flexibilität, bereits gelieferte Objekte „einzufinanzieren" – und auf eventuelle Verzögerungen bei Auslieferungen reagieren zu können. Die Basis bildete eine Finanzierung, in die Fördermittel für Nachhaltigkeit im ÖPNV eingebunden wurden. Der attraktive Zinssatz und die Flexibilität des Komplettpakets führten schließlich dazu, dass sich die Deutsche Leasing im Bieterverfahren durchsetzen konnte. „Bei der ÖPNV-Finanzierung von Großprojekten in nachhaltige, umweltfreundliche Elektrifizierung kennen wir uns aus und wissen, was unsere Kunden bewegt – auch mit Blick auf die kommenden Jahre“, erklärt der Leasing-Experte.
Weichenstellung in Richtung klimafreundlicher Güterverkehr
Klimafreundlicher soll auch der Güterverkehr werden. Der Online-Handel boomt nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie und erfordert steigende Transport- und Logistik-Kapazitäten. Logistiker setzen in ihren Fuhrparks auf Loks mit elektrischem Antrieb. Die ITL Eisenbahngesellschaft mbH, ein Unternehmen der Captrain Deutschland-Gruppe mit Sitz in Dresden, hat beschlossen, ihre Flotte auszubauen. Die ersten neuen Güter-Loks wurden im Zeitraum von 2020 bis 2021 angeschafft, davon vier EURODUAL-Lokomotiven aus dem Hause Stadler und zwei Vectron Dual Mode-Lokomotiven von Siemens. Acht weitere Vectron Dual Mode-Lokomotiven werden bis zum Jahr 2023 ausgeliefert.
Die Commerz Real Mobilienleasing GmbH unterstützt als Finanzierungspartner einer Teilinvestition von rund 7,7 Mio. Euro den Schienenlogistiker bei der Investition in zwei Lokomotiven, die im Jahr 2023 ausgeliefert werden. Die Leasing-Gesellschaft konnte aufgrund von hohen Sicherungswerten deutlich attraktivere Konditionen als beim klassischen Kredit anbieten. Zudem ist für den Kunden eine Rückgabeoption enthalten.
Wir freuen uns, dass wir im Rahmen unserer langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit dazu beitragen, den Güterverkehr grüner und effizienter zu gestalten. Durch Investitionen in moderne Technologien haben wir die richtigen Weichen gestellt,
erläutert Christian Kampmann, Geschäftsstellenleiter der Commerz Real Mobilienleasing in Berlin.
Mit dem Ausbau unserer Flotte zeigen wir, dass wir Innovationen vorantreiben und die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens immer im Blick haben. Die gemeinsam mit dem Team der Commerz Real Mobilienleasing entwickelte Lösung gibt uns die notwendige Flexibilität bei der Finanzierung,
erklärt Jérôme Méline, Geschäftsführer der Captrain Deutschland-Gruppe. Dank ihres dualen Antriebs sind die Lokomotiven sowohl für Elektro- als auch für Dieselbetrieb ausgelegt. Die Güterverkehre können somit auf elektrifizierten und nicht elektrifizierten Eisenbahnlinien abgewickelt werden. Für die Kunden ergeben sich daraus zahlreiche Vorteile, denn die neuen Hybrid-Loks punkten durch hohe Leistungsstärke und betriebliche Flexibilität – etwa für die „letzte Meile“.
Realisierung von Ladesäulen
Leasing-Gesellschaften unterstützen nicht nur die Investition in die Elektrofahrzeuge, sondern auch in die Ladeinfrastruktur. In den vergangenen Jahren boomte der Markt für Elektroautos. Das öffentliche Ladenetz ist nicht im gleichen Tempo wie der Fahrzeugbestand in Deutschland gewachsen. Laut einer KfW-Studie kamen 2019 acht Elektroautos auf einen öffentlichen Ladepunkt, drei Jahre später waren es bereits 23. Noch immer gehört die nicht ausreichende Ladeinfrastruktur zu den meistgenannten Gründen, warum sich Autofahrerinnen und Autofahrer gegen den Umstieg auf Elektromobilität entscheiden. Der Ausbau von öffentlich zugänglichen Ladesäulen von privaten oder kommunalen Stellplatzinhabern ist daher dringend gefragt.
Bis zum Jahr 2030 sollen an die 15 Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen sein, so das Ziel der neuen Bundesregierung, die nochmals verschärfte CO2-Reduzierungsziele für den Verkehrssektor vorgegeben hat. Dies erfordert nach aktuellen Schätzungen bis zu einer Million öffentliche, meist AC-Ladepunkte – vielleicht sogar mehr. Heute gibt es jedoch erst rund 40.000 Ladepunkte in Deutschland, davon viele an unattraktiven Standorten und zum Großteil mit geringem Bedienkomfort.
Laden leicht gemacht
Um diesen Infrastruktur-Ausbau massiv zu beschleunigen, hat das Start-up EZE.network GmbH ein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickelt: „Charging made EZE“ – Laden leicht gemacht – sowohl für die Stellplatzinhaber als auch für E-Autofahrerinnen und -fahrer, die nach einer zuverlässigen und einfachen Lademöglichkeit suchen. Stellplatzinhabern bietet das Münchener Unternehmen alles aus einer Hand: Bereitstellung der Ladesäule samt Aufbau, Betrieb, Vermarktung, Service und Abrechnungsmanagement. Siemens Financial Services unterstützt das Unternehmen mit einer maßgeschneiderten Finanzierungslösung.
Warum braucht es für den Ausbau der Elektromobilität ein Umdenken beim Thema Laden? Für Nancy und Michael Valentine-Urbschat, die Unternehmensgründer der EZE.network GmbH, liegt die Antwort auf der Hand.
Nancy Valentine-Urbschat erklärt:
Wir beide fahren selbst E-Autos und wissen, wie schwer es den Menschen oft gemacht wird, wenn es um das Laden ihrer Fahrzeuge geht. Da gibt es noch viel Potenzial für Verbesserungen.
Und so machte sich das Unternehmerehepaar selbst daran, neue und bessere Lademöglichkeiten zu schaffen: Mit Ladesäulen für „Parken & Laden“ auf öffentlichen Parkplätzen in Städten und Gemeinden.
Menschen wollen eben nicht mit ihrem Fahrzeug zum Laden fahren, sondern eine Möglichkeit haben, das Auto dann zu laden, wenn es ohnehin steht, also zum Beispiel einfach beim Einkaufen oder einem Arzt- oder Banktermin,
beschreibt Michael Valentine-Urbschat. Für Fahrerinnen und Fahrer von Elektroautos werden der Ladevorgang und das Bezahlen deutlich einfacher, schneller und flexibler.
Blaupause für zukünftige Finanzierungen in E-Mobilität
Im Landkreis München und der Stadt Stuttgart wurden auf diese Weise durch EZE.network bereits mehr als 200 Ladestandorte unter Vertrag beziehungsweise in Betrieb genommen. Siemens Financial Services unterstützt dabei mit einer auf den Kunden abgestimmten Finanzierungslösung. Über eine Gesamtlaufzeit von 96 Monaten wird dem Unternehmen der Erwerb der Ladesäulen ermöglicht, ohne dabei den Cashflow zu belasten. Das Projekt gilt als Blaupause für zukünftige Finanzierungen im Bereich E-Mobilität.
Damit der Trend hin zur E-Mobilität Wirklichkeit wird, muss vor allem in die dafür benötigte Ladeinfrastruktur investiert werden. Maßgeschneiderte Finanzierungslösungen machen diese Investitionen möglich. Als konzerneigener Finanzierungsarm sind wir nah am Siemens-Geschäft und begleiten unsere Kunden mit Branchenwissen und Finanzierungs-Know-how und können so genau beurteilen, welche Lösung am besten passt,
führt Kai-Otto Landwehr aus, Leiter der Commercial-Finance-Einheit von Siemens Financial Services in Deutschland.
Leasing unterstützt die Energiewende
Besonders klimaschonend ist Elektromobilität, wenn sie sich aus erneuerbaren Energien speist. Bei Antritt im Dezember 2021 hat sich die Ampelkoalition auf die Fahnen geschrieben, den Ausbau der regenerativen Energien stärker voranzutreiben. Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland haben die Notwendigkeit der Energiewende noch befördert. Um dies zu beschleunigen, wurde im April 2022 ein sogenanntes Osterpaket vom Kabinett verabschiedet, mit dem verschiedene Energiegesetze novelliert werden.
Das Osterpaket ist Teil unserer Agenda und ist in den letzten Monaten unter Hochdruck erarbeitet worden. Es hat angesichts des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine nun eine doppelte Dringlichkeit erhalten. Zum einen spitzt sich die Klimakrise zu. Zum anderen zeigt der Einmarsch Russlands, wie wichtig es ist, aus den fossilen Energien auszusteigen und den Ausbau der Erneuerbaren konsequent voranzutreiben. Das tun wir beherzt und konsequent,
erklärte Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck im April 2022.
Auch die Leasing-Wirtschaft unterstützt den Ausbau der erneuerbaren Energien seit langem aus Überzeugung. Leasing-Gesellschaften finanzieren für ihre Kunden u. a. Windparks, Anlagen für Photovoltaik, Biogas oder andere regenerative Energien. Immer mehr Unternehmen wollen aus Nachhaltigkeitsaspekten in Photovoltaik-Anlagen investieren, eine solche Anlage kann zudem aus betriebswirtschaftlichen Gründen sinnvoll sein, wie das Beispiel der Malsch Automatenservice GmbH zeigt.
Photovoltaik-Anlage leasen: Win-win für Umwelt und Unternehmen
Die Firma Malsch Automatenservice verkauft an Betriebe und Behörden Kaffee- und Verpflegungsautomaten. An ihrem Sitz im Fuldatal, Landkreis Kassel, hat sie in eine Photovoltaikanlage investiert. Unterstützt wurde sie dabei von der abcfinance green energy-solutions, einer auf Photovoltaik spezialisierten Tochtergesellschaft der abcfinance GmbH in Köln. Realisiert wurde die Investition über Leasing.
Die Solarpaneele haben eine Fläche von rund 150 Quadratmetern. Damit erreicht das Unternehmen eine jahresdurchschnittliche Autarkie von 60 Prozent. In den Sommermonaten ist streckenweise eine 100-prozentige Autarkie gegeben. Das Investitionsvolumen lag bei rund 80.000 Euro. Nicht wenig, aber eine clevere Investition in die Zukunft: Die Firma Malsch nutzt zwar den produzierten Strom vornehmlich selbst – den Überschuss speist sie aber ins Netz ein. Hier profitiert das Unternehmen weniger von der immer kleiner gewordenen Einspeisevergütung, sondern vielmehr von einer besonderen Vereinbarung mit seinem Stromversorger. Das Netz agiert dabei wie ein virtueller Speicher: Produziert die PV-Anlage zu wenig Strom für den Verbrauch, „ruft“ die Firma Malsch den eingespeisten Strom einfach aus dem Netz wieder ab. Darüber hinaus genießt der Automatenaufsteller dauerhaft niedrige Energiepreise auch über dieses eingespeiste Kontingent hinaus.
Mit ihrem Versorger hat die Firma Malsch einen Vertrag geschlossen, der einen Preis von 30 ct/kwh über einen Zeitraum von 20 Jahren garantiert. Die Malsch Automatenservice GmbH betreibt über den eigenproduzierten Strom eine Wärmepumpe, um den Firmensitz zu beheizen, außerdem werden Geschäftsfahrzeuge über eine Wallbox geladen. Neben der Expertise der Leasing-Fachleute hat vor allem die Kosten- und Planungssicherheit von Leasing überzeugt:
Wir haben uns für eine Finanzierung über Leasing entschieden, weil wir so absolute Planungssicherheit haben. Wir tauschen eigentlich nur die monatliche Stromrechnung gegen eine Leasing-Rate, die wir überdies noch als Betriebskosten absetzen können,
nennt Geschäftsführer Marco Malsch seine Beweggründe für die Realisierung über Leasing.
Die Malsch Automatenservice GmbH ist ein schönes Beispiel dafür, wie ein solches Projekt von A bis Z durchdacht sein kann. Das Unternehmen kann sich der Erträge, der Kosten und der Ressourcenschonung sicher sein. Es macht also betriebswirtschaftlich und ökologisch Sinn,
ergänzt Rafael Rätscher, Account Manager abcfinance green energy-solutions.
Eine Win-win-Situation für Umwelt und Unternehmen – dank Leasing. Mit der Entscheidung, ihre „grüne“ Investition mittels Leasing zu verwirklichen, liegt die Firma Malsch im Trend. Marktbefragungen zeigen, dass Unternehmen in Deutschland verstärkt Investitionen in umweltfreundlichere Technik planen und dafür Leasing nutzen.
Förderung für Leasing-Angebot von Brennstoffzellenlimousine
Leasing und Elektromobilität sind bereits eine erfolgreiche Paarung. Automobilhersteller setzen auch auf Wasserstofftechnologie. Den Markt durchdrungen hat die Technik noch nicht. Laut Kraftfahrt-Bundesamt sind aktuell rund 1.600 Wasserstofffahrzeuge zugelassen. Derzeit sind erst wenige Modelle auf dem Markt, z. B. der Toyota Mirai, der Hyundai Nexo oder der Mercedes GLC F-Cell. Opel hat in seinem Stammwerk in Rüsselsheim ein „Hydrogen-Center" geschaffen. Dort werden drei Transporter aus dem Stellantis-Konzern auf eine Wasserstoff-Version umgerüstet. In den Markt gebracht, werden die Fahrzeuge mittels Leasing.
Bei Toyota legt die zweite Modellgeneration des fünfsitzigen Mirai bis zu 650 Kilometer emissionsfrei zurück. Der in drei Tanks gespeicherte Wasserstoff wird in der kompakten, aber leistungsfähigen Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt, die einen 130 kW/182 PS starken Elektromotor antreibt. Als Emission entsteht während der Fahrt lediglich Wasserdampf. Auch der Tankvorgang ist mit rund fünf Minuten nicht wesentlich länger als der von konventionell angetriebenen Fahrzeugen.
Um die Marktaktivierung von Brennstoffzellenfahrzeugen zu beschleunigen, werden Leasing-Angebote der KINTO Deutschland GmbH für Fahrzeuge vom Modell Toyota Mirai im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP II) durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.
Die Förderrichtline wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Die Zuwendungssumme beträgt bis zu ca. 12 Millionen Euro. Unter der Marke KINTO bündelt Toyota in Europa verschiedene Mobilitätsprodukte und -services. So möchte der japanische Konzern seinen Wandel hin zu einem Mobilitätsdienstleister weiter vorantreiben.
Kurt-Christoph von Knobelsdorff, Geschäftsführer der NOW GmbH, erklärt: „KINTOs Entscheidung zeigt: die Brennstoffzelle hat Zukunft auch in der mobilen Anwendung. Mit der Förderung setzt das Bundesverkehrsministerium seine gezielte Unterstützung nachhaltiger Antriebstechnologien fort, die allesamt benötigt werden, um Mobilität klimaneutral zu ermöglichen."
Wasserstoff leistet einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung der Gesellschaft – auf der Straße genauso wie in vielen anderen Lebensbereichen.
Deshalb bietet Toyota die Brennstoffzellen-Technologie auch für Schiffe, Eisenbahnen, Gabelstapler, Busse, Nutzfahrzeuge und den stationären Einsatz als emissionsfreien Stromgenerator an,
hebt André Schmidt, Präsident der Toyota Deutschland GmbH, hervor.
Wie schon bei Elektrofahrzeugen kann Leasing im Zusammenspiel mit Förderprogrammen die Markteinführung vorantreiben. Wir sind gespannt, wie sich die Nachfrage von Brennstoffzellenfahrzeugen weiterentwickeln wird“,
erklärt BDL-Hauptgeschäftsführerin Dr. Claudia Conen.
Leasing und Kreislaufwirtschaft
Leasing-Gesellschaften können aber nicht nur innovative Technologien finanzieren, vielmehr kann das Geschäftsmodell eine Schlüsselrolle für die Kreislaufwirtschaft spielen. Wie das geht, hat Daniel Ziegerer, Geschäftsführer von sanu durabilitas – der Schweizerischen Stiftung für nachhaltige Entwicklung, untersucht.
„Traditionell wird ein Produkt dem Konsumenten im Rahmen eines Kaufvertrags zum Eigentum übertragen. Dieser kann dann frei darüber entscheiden, wie bzw. wie lange er es nutzt und ob er es anschließend als Abfall entsorgt. Wird der Erwerb von Eigentum jedoch durch den Erwerb von Nutzungsrechten ersetzt, verändert sich die Interessenslage zugunsten der Ökologie und Nachhaltigkeit“, führte Ziegerer in seiner Analyse 2019 aus. „Da der Hersteller oder Lieferant das Produkt in diesem Fall nach der vereinbarten Nutzungsdauer zurücknimmt, hat er ein viel größeres Interesse daran, sein Produkt so zu entwerfen, dass es eine möglichst lange Lebensdauer hat, reparaturfähig ist und wiederverwendet werden kann. Wird das Produkt danach durch einen weiteren Konsumenten genutzt, wirkt sich dies ebenfalls positiv auf die Ökobilanz aus.“ Ziegerer hat das Fazit gezogen:
Unter den richtigen Rahmenbedingungen hat Leasing das Potenzial, in verschiedener Hinsicht zu einer nachhaltigen Wirtschaft beizutragen.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung in seiner Vertiefungsanalyse: Alternative Nutzungskonzepte – Sharing, Leasing und Wiederverwendung (2013).
Kreislaufwirtschaft am Beispiel IT-Leasing
Ein anschauliches Beispiel dafür ist das IT-Leasing. Nicht selten landen gekaufte Computer und Laptops am Ende ihrer Nutzung auf dem Schrottplatz, obwohl sie nach entsprechender Aufbereitung noch mehrere Jahre hätten verwendet werden können. Leasing-Gesellschaften dagegen arbeiten die nach der Leasing-Zeit zurückgegebene, gebrauchte Hardware wieder auf, das sogenannte Refurbishment. Zertifizierte Löschverfahren schaffen dabei die Voraussetzung, gebrauchte IT-Geräte auf dem Zweitmarkt verwerten zu können. Viele Leasing-Unternehmen, darunter BNP Paribas 3 Step IT S.A., CHG Meridian oder DLL, unterhalten eigene Service-Center, die die Leasing-Rückläufer wieder aufbereiten. Wie das Refurbishment funktioniert, lässt sich auch im DAL Asset Service Center in Fernwald bei Gießen nachvollziehen, das jährlich rund 200.000 Geräte zurücknimmt und für die Weiternutzung vorbereitet.
Mit Heißluftföhn und Kunststoffbürste werden dort zunächst die gebrauchten Geräte behandelt, Aufkleber und Etiketten entfernt, die Rückschlüsse auf ihre vorherige Nutzung zulassen. Aber wichtiger noch: Mit einer speziellen Software werden alle individuellen Daten gelöscht, die noch auf den Geräten gespeichert sind.
Unsere Prozesse sind gemäß DIN ISO 9001 zertifiziert,
erklärt Michael Hellmann, der das DAL Asset Service Center gemeinsam mit Marcus Grade leitet. Die Spezialsoftware zur Datenlöschung trägt den passenden Namen „Blancco“. Leuchtet ein großer grüner Kreis mit einem weißen Häkchen auf dem Bildschirm auf, ist alles gelöscht. Ein Löschprotokoll wird gespeichert und später dem Kunden übermittelt. Dann können die Geräte weiterverkauft werden.
Das ist das Metier von Marcus Grade. „Momentan sind die Regale ziemlich leer“, erklärt er. Angespannte Lieferketten machen sich auch in Fernwald bemerkbar.
Zum einen bekommen wir weniger Geräte rein, weil Kunden die Nutzungszeit verlängern, zum anderen spüren wir schon seit einiger Zeit eine gesteigerte Nachfrage nach gebrauchter Hardware. Unternehmen fragen zunehmend Geräte aus zweiter Hand nach.
Das boomende Geschäft hat auch mit einem gesellschaftlichen Wandel zu tun. Start-ups wie Swappie, Back Market oder Rebuy haben Second-Hand-Smartphones und andere Geräte salonfähig gemacht. Dort heißen sie nicht „gebraucht“, sondern „refurbished“, also wiederaufbereitet. Auch das DAL Asset Service Center verkauft Leasing-Rückläufer an solche Händler. Es werden dort eine allgemeine Sicht- und Funktionskontrolle und eine Datenlöschung durchgeführt. Das zerkratzte Display oder der schwache Akku sind dann noch durch den Händler auszutauschen, bevor die Geräte wieder „wie neu" in den Onlinehandel kommen.
Was sich nicht mehr zur Wiederverwendung eignet, wird fachgerecht recycelt. Metallgehäuse und anderer Schrott, ausgediente Kabel und Kunststoffe werden sortiert, in Containern gesammelt und von Recyclingunternehmen abgenommen. Defekte Festplatten oder Geräte, die gar nicht mehr funktionieren, zerhackt ein Schredder in Metall- und Kunststoffschnipsel. Daraus können viele Rohstoffe zurückgewonnen und in einem neuen Handy oder Laptop wiederverwendet werden.