Statements aus der Branche Chancen und Herausforderungen für die Leasing-Wirtschaft

Wir befinden uns in einem dynamischen Umfeld, das viele Möglichkeiten bietet – auch für die Leasing-Branche. Die weltweite Wirtschaft muss künftig den Herausforderungen des Klimawandels standhalten können. Das beinhaltet vielerorts Neuerungen, etwa durch Automatisierung und Digitalisierung. Es reicht nicht aus, nur dem Markt zu folgen. Innovationsstärke ist gefragt, neue Produkte und Angebote müssen entwickelt werden.

Uns ist es ein großes Anliegen, nachhaltige Technologien und Strategien voranzubringen. Unsere Geschäftspartner setzen diesbezüglich zunehmend auf die Nutzung und weniger auf das Eigentum von Objekten. Wir sind gut positioniert, um Verantwortung zu übernehmen und sinnvolle Werte für unsere Kunden zu schaffen. Die Kooperation mit dem führenden Landtechnikhersteller AGCO im Rahmen des DLL Geschäftsbereiches AGCO Finance setzt etwa auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit, um Kunden umfassend und bestmöglich auf ihrer Klimareise zu mehr Umweltschutz zu begleiten.

Kunden achten vermehrt auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz und sie verlangen dies auch von Unternehmen, Händlern und Co. Immer mehr Verbraucher möchten sich „richtig verhalten“ und Verantwortung übernehmen. Folglich steigen die Marktanteile von Nischenmarken mit nachhaltigem Angebot. Ein weiterer wichtiger Trend ist der Übergang zu Kreislaufwirtschafts- und Nutzungsmodellen.

Auch von potenziellen neuen Partnern werden wir vermehrt angesprochen, wie wir im Bereich Nachhaltigkeit aufgestellt sind. Das ist mittlerweile ein wichtiges Entscheidungskriterium für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Wie viele unserer Partner unterstützt auch DLL den Übergang zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen. Wir bieten etwa Lösungen für saubere Energie oder zirkuläre Finanzierung, aber wir behaupten nicht, alle Antworten zu haben. Wir glauben, dass Leasing ein Wegbereiter für eine nachhaltigere Wirtschaft sein kann, aber auch für uns ist es eine Lernkurve. Es gibt viele und unterschiedliche Wege zur Entwicklung und Finanzierung nachhaltigerer Geschäftsmodelle. Oft ist es gut, zeitgleich „mehrere Bälle in der Luft“ zu haben.

DLL analysiert die Nachhaltigkeitsleistung der Kunden und bietet Finanzlösungen für einen langfristigen, nachhaltigen Geschäftserfolg. Basierend auf den Erkenntnissen dieser Bewertungen unterstützt DLL Unternehmen mit fundiertem Know-how und Beratung zu identifizierten Chancen. Beispiele sind etwa die Nachfrage nach Pay-per-Use-, Service- und Mietlösungen sowie End-of-Life-Lösungen wie Rücknahme- und Asset-Recycling-Dienste. Wir verschaffen Unternehmen Zugang zu den neuesten Technologien, damit sie effizienter arbeiten können. Zudem treibt DLL den Übergang zu erneuerbaren Energien und kohlenstoffneutralen oder sogar energieerzeugenden Anlagentypen durch unser Clean-Tech-Geschäft proaktiv voran. Die Finanzierungen von DLL und AGCO Finance umfassen eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen, die die Effizienz und die betriebliche Leistung verbessern und gleichzeitig Energieverbrauch, Abfall und Umweltverschmutzung minimieren.

Der CO₂-Fußabdruck von DLL wird vierteljährlich global überwacht. Dazu gehören Geschäftsflüge und Autokilometer ebenso wie der Strom-, Gas- und Papierverbrauch in unseren Büros. Wir haben uns verpflichtet, unsere globalen CO₂-Emissionen pro Vollzeitbeschäftigten (VZÄ/FTE) zu senken. Unser dabei gesetztes Ziel haben wir bereits übertroffen: 2019 erreichten wir eine Senkung von 44 Prozent und 2020 eine CO₂-Reduktion von 66 Prozent pro VZÄ. Die enorme Leistung im Jahr 2020 erklärt sich auch durch die Corona-Pandemie mit sehr begrenzten Geschäftsreisen, Homeoffice und Co. Bis 2023 beabsichtigen wir, unsere globalen CO₂-Emissionen um weitere 20 Prozent zu reduzieren.

DLL kompensiert zudem seinen globalen Fußabdruck durch den Kauf von international gehandelten Emissionsgutschriften in verschiedenen Clean-Tech-Projekten. Hierdurch sind wir ein „administrativ“ kohlenstoffneutrales Unternehmen. Darüber hinaus sind wir 2020 der EP100-Initiative beigetreten, in der sich führende Unternehmen zusammengeschlossen haben, um ihre Energieproduktivität zu verbessern. Außerdem verpflichtet DLL sich, seinen Energieverbrauch bis 2030 um 50 Prozent gegenüber 2013 zu senken. Das betrifft etwa den Energieverbrauch in unseren Büros und bei Geschäftsreisen.

Leasing gewinnt an Bedeutung: Immer mehr Menschen und Unternehmen fokussieren sich auf die Nutzung eines Geräts, einer Maschine oder eines Fahrzeugs und nicht auf den Erwerb. Als Leasing-Gesellschaft werden wir künftig eine wichtige Rolle spielen, da wir unsere Partner und Endkunden dabei unterstützen, ihr Geschäft heute auszubauen und ein nachhaltiges Erbe für zukünftige Generationen zu schaffen. DLL wird künftig noch stärker mit Endkunden direkt zusammenarbeiten und Lösungen dort anbieten, wo sie gebraucht und erwartet werden. Hier sehen wir auch die Zukunft der Branche allgemein: näher am Kunden.

Wir sehen uns als Partner für Nachhaltigkeit und wollen Kunden bestmöglich unterstützen. Digitale Technologien sind entscheidend, um die Customer Journey zu begleiten sowie zukunftsfähig und nachhaltig zu handeln. Angefangen beim ersten Kontakt bis zur Rückgabe der Maschine an den Händler am Ende des Leasing-Vertrags und hoffentlich darüber hinaus im Rahmen einer erneuten Geschäftsbeziehung.

Digitalisierung fördert Nachhaltigkeit – weniger Papier, weniger Aufwand etc. Die Digitalisierung ist eine Chance, die Geschäfte für Händler, Unternehmen, Landwirte und uns einfacher und schneller zu machen. Ein ständiger Verbesserungsprozess, der auf dem Feedback von Kunden und Händlern basiert, ist hierbei essenziell.

Dies alles sind Aspekte, die künftig immer wichtiger werden.

Unsere Stärke ist die Verknüpfung von Nachhaltigkeitsaspekten des Assets mit einer dazu passenden Finanzierungslösung. Wer anderes als eine Leasing-Gesellschaft kann ein assetbasiertes Investitionsvorhaben zukunftsgerichtet technologisch besser bewerten und in eine darauf ausgerichtete maßgeschneiderte Finanzierung überführen? Leasing ist originär nachhaltig sowie qua Geschäftsmodell Treiber der Kreislaufwirtschaft und sollte daher auch für die Unternehmen glaubhaft erste Wahl bei der Bewältigung ihrer Investitionen in eine nachhaltige, digitale Transformation sein.

Zunehmend ja, wobei nach meiner Wahrnehmung durchaus noch Abstufungen nach Branchen, Unternehmensgrößen und auch nach Managementgenerationen gemacht werden müssen. Trend und Anspruchslevel auf Kundenseite zeigen aber eindeutig nach oben, und gerade die Leasing-Branche tut gut daran, in dieser unabwendbaren Entwicklung pro Nachhaltigkeit für sich vor allem eine Chance und weniger eine regulatorische Bürde zu sehen.

Wir werden uns als Leasing-Gesellschaft vor allem zunehmend bewusster, welche Investitionsanfragen tatsächlich auf eine nachhaltige Transformation einzahlen und welche nicht. Eine entsprechende Beurteilung steht heute stets am Anfang jeder Geschäftsanfrage, was vor wenigen Jahren noch so gut wie keine Rolle gespielt hat. Unser Anspruch als nachhaltiger Finanzierungspartner ist daher, dass wir näher an die eigentliche Investitionsentscheidung unserer Kunden heranrücken, also wenn es darum geht, was technologisch und finanzierungsseitig die beste Lösung ist, statt mit einem fertigen Konzept konfrontiert zu werden. Bleiben nach entsprechender Beratung unvermeidbare klimaschädliche Emissionen, bieten wir über PRO climate lease für unsere Kunden aus einer Hand eine einfache und zielgenaue Kompensation an.

Wir haben in der Commerz Real AG bereits vor gut zwei Jahren einen umfassenden Transformationsprozess begonnen, der die Nachhaltigkeit sowohl bei unseren Unternehmenszielen in den Mittelpunkt rückte als auch die MitarbeiterInnen über Veranstaltungen und Schulungen mit auf den Weg nahm. Konkret haben wir dann in der Geschäftsführung die Governance unserer Leasing-Gesellschaft neu ausgerichtet, uns nachhaltige Portfolioziele gesetzt sowie unser Produkt- und Serviceangebot kritisch, aber auch chancenorientiert durchleuchtet. Der Weg, beispielsweise über ESG-Ratings auf Kunden- und Objektebene sowie über laufende Monitorings unseres Portfolios, ist darüber hinaus von der Aufsicht weitgehend vorgezeichnet. Hier wollen wir als Unternehmen der Commerzbank-Gruppe im Weiteren eher eine proaktive Vorreiterrolle einnehmen.

Der Blick in die Zukunft ist bekanntlich notorisch ungewiss, dies gilt besonders in der aktuellen Zeit großer politischer und geostrategischer Umbrüche. In den vergangenen 60 Jahren ist die Leasing-Branche häufig stärker als die klassische Finanzindustrie gewachsen und die Leasing-Quote stetig angestiegen. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, dass sich dieser Trend auch und gerade in Anbetracht der anstehenden gewaltigen Transformationsinvestitionen weiter fortsetzt. Dafür müssen wir Leasing-Gesellschaften natürlich unsere Hausaufgaben machen, d. h. zuvorderst die maßgeblichen Leasing-Vorteile im Hinblick auf Kapitalschonung, nutzungsbasierter Flexibilität sowie einfacher Teilhabe am technologischen Fortschritt und an der Kreislaufwirtschaft glaubhaft und kraftvoll vortragen. Das Leasing-Produkt gibt all dies her, daher kann die Branche zukünftig durchaus selbstbewusst(er) auftreten.

Der entscheidende Vorteil von Leasing gegenüber anderen Finanzierungsformen ist die größere Flexibilität, z. B. durch nutzungsabhängige Ratenzahlungen oder unterschiedliche Endschaftsregelungen und Laufzeiten. Das erleichtert Unternehmen Investitionen in modernere und/oder nachhaltigere Technologien und verkürzt gleichzeitig Innovationszyklen. Eine Herausforderung für die gesamte Branche wird es sein, die Zukunftsfähigkeit und Wertentwicklung von verleasten digitalen oder grünen Assets präzise zu beurteilen.

Selbstverständlich beobachten wir auch bei unseren Kunden, dass sie klimaneutraler agieren und investieren möchten, nicht zuletzt deshalb, weil die Märkte dies fordern. Eine Befragung unter unseren Kunden hat ergeben, dass bei 7 von 10 Unternehmern Nachhaltigkeitsaspekte wesentliche Entscheidungen beeinflussen und bereits mehr als die Hälfte eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt hat. In diesem Kontext gewinnt das von uns geförderte Konzept der Kreislaufwirtschaft zunehmend an Bedeutung, weil es die Lebensdauer von Objekten verlängert oder durch Recycling Ressourcen schont.

Wir unterstützen unsere Kunden stetig bei ihren Investitionen in nachhaltige Technologien. Diese reichen von der energieeffizienten Schleifmaschine bis hin zum elektrischen Teleskoplader in der Landwirtschaft, dies oft auch in Kombination mit Fördermitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank oder anderer großer Refinanzierungspartner. Eine der größten Umbruchphasen seiner Geschichte erlebt derzeit der Transportbereich. Wir bereiten uns als einer der bedeutendsten Nutzfahrzeugfinanzierer im intensiven Austausch mit Herstellern und Partnern darauf vor, Investitionsvorhaben für batterie- oder wasserstoffgetriebene Nutzfahrzeuge mit intelligenten Leasing-Lösungen zu begleiten.

Nachhaltigkeit ist in unserem Haus ein ebenso bedeutendes wie vielschichtiges Thema. Die GEFA BANK hat sich selbst das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 klimaneutral zu werden und dies durch externe Zertifizierung zu belegen. Der Silberstandard, den wir bei unserem ersten EcoVadis-Rating erhalten haben, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Zusätzlich ist es unsere Verantwortung, die Kunden mit Expertise und Engagement in eine klimaneutrale Zukunft zu begleiten. Umgekehrt werden wir Objekte, die in hohem Maße die Umwelt belasten, nicht mehr finanzieren.

Die Leasing-Branche hat die Chance auf ein „goldenes Jahrzehnt“. Ein großer Teil der im Markt befindlichen Assets muss erneuert werden, um nachhaltiger und/oder digitaler zu werden. Staatliche und privatwirtschaftliche Initiativen werden dringend notwendige Investitionen anstoßen. Die Pandemie und die aktuellen geopolitischen Entwicklungen haben uns deutlich vor Augen geführt, dass gerade in den Bereichen Digitalisierung und Energiewende Handlungsbedarf besteht. Unsere Branche ist prädestiniert dafür, diese anstehenden Investitionen mit innovativen Konzepten zu begleiten und so zu einem wesentlichen Treiber der Transformation zu werden.

Neue Geschäftsfelder für die Leasing-Branche sehe ich vor allem im Bereich der E-Mobility und der dazugehörigen Infrastruktur. Also nicht nur Flotten- und Logistik-Konzepte, sondern auch die Digitalisierung und Netzintegration sowie Leasing von Ladesäulen – sowohl im privatwirtschaftlichen Bereich als auch bei den Kommunen. Außerdem sehen wir bei FML Leasing bereits jetzt einen großen Leasing-Bedarf in der Wasserstofftechnik und deren Infrastruktur, im Bereich Künstliche Intelligenz (KI), in der Umwandlung von Techniken in nachhaltige Technik in der Land- und Forstwirtschaft sowie grundsätzlich in der Digitalisierung.

Das Thema Nachhaltigkeit ist wichtig und wird immer wichtiger – und zwar gesamtgesellschaftlich. Denn ökologische und soziale Nachhaltigkeit sind zu einer Frage des Überlebens der Menschheit geworden, das muss man so deutlich sagen. Als Leasing-Geber werden wir diesbezüglich indes nur vereinzelt darauf angesprochen. Aber es wäre wünschenswert, wenn Kunden viel früher in Sachen Nachhaltigkeit tätig werden würden. Denn: Die Planung zukünftiger Inversionen wäre so einfacher. Oft wird das Thema erst dann als relevant betrachtet, wenn gesetzliche Auflagen erfüllt werden müssen, wie beispielsweise die Umsetzung der EU-Richtlinie 'Clean Vehicles Directive (CVD)' und das Inkrafttreten des 'Gesetzes über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge'. Hier kann Leasing bei der Umrüstung von Bestandsfahrzeugen auf batterie- oder brennstoffzellenelektrische Motoren helfen, die Finanzierung planbar zu machen und die Liquidität zu erhalten.

Der Mittelstand in Deutschland fängt gerade erst an, eine Umwandlung der Technologien anzustoßen. Wir sind in konkreten Verhandlungen und haben bereits Angebote abgegeben. Darüber hinaus arbeiten wir schon mit Projektierern zusammen.

Nachhaltigkeit beginnt für uns von FML bereits im Kleinen: Sei es Mülltrennung, mit der Bahn statt dem Auto ins Büro zu fahren oder Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Darüber hinaus setzen wir schrittweise den ESG-Musterkatalog um: Environment Risiken, Social Risiken, Governance Risiken – der Katalog muss allerdings auch leben und kann sich durch technischen Fortschritt verändern. Dem muss Folge geleistet werden. Und nicht alle Risiken passen auf eine mittelständige Leasing-Gesellschaft. In einem weiteren Schritt wird die Umsetzung auch bei Kunden notwendig sein. Daher rechnen wir mit deutlichen Portfolioänderungen.

Ich denke, die Leasing-Branche wird weiter relevant sein, ja sogar stark wachsen und sich weiter in diversifizierte Sparten spezialisieren. Allrounder wird es in 20 Jahren so wie heute nicht mehr am Markt geben.

Leasing hat beim Thema Nachhaltigkeit den großen Vorteil, dass der Fokus auf den Assets und deren Nutzung liegt. Zukünftige Chancen bestehen bei der Entwicklung nachhaltiger Nutzungskonzepte, wie z. B. die Mehrfachnutzung bei verschiedenen Leasing-Nehmern über den Lebenszyklus oder die Förderung eines effizienten Anlagenbetriebs. Das ist insbesondere für Hersteller und Captives ein spannendes Thema. Digitalisierung ist hierbei eine wichtige Voraussetzung.

Im Umfeld steigender Rohstoff- und Energiepreise rückt das Thema nachhaltiges Wirtschaften automatisch in den Fokus der Kunden. Produkte, die ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Wirtschaften unterstützen, sind stark nachgefragt. Im Vordergrund stehen u.a. die Energieeffizienz der Maschine, eine optimale Materialverwertung sowie die Bedienerfreundlichkeit.

Ja, gemeinsam mit unseren Kollegen von Smart Factory Consulting beraten wir unsere Kunden im Transformationsprozess. Unser Angebot reicht von der Analyse des bestehenden Maschinenparks und der Produktionsprozesse über den Einsatz digitaler Planungstools bis hin zu passenden Finanzierungslösungen mit einem breiten Spektrum an Möglichkeiten, wie z. B. klassische Finanzierungen sowie Pay-per-Use und EaaS-Modelle.

Die TRUMPF Gruppe bekennt sich klar zu den Klimazielen und hat bereits vielfältige Schritte zur Stärkung der Nachhaltigkeit unternommen. Wir haben eine langfristige Klimastrategie erarbeitet und von der renommierten Science Based Targets Initiative valideren lassen. Diese richtet sich an dem 1,5 Grad-Reduktionspfad des Pariser Klimaabkommens aus. TRUMPF produziert seit Ende 2020 bilanziell CO₂-neutral und wird bis 2030 weitere 80 Millionen Euro in den Klimaschutz investieren.

Für die Leasing-Branche sehen wir große Chancen, aber auch Herausforderungen. Leasing orientiert sich im Wesentlichen an der Nutzung der Objekte. Zukünftig sind nutzungsbasierte Leasing-Modelle deutlich stärker in den Vordergrund zu stellen. Aktuell gibt es Diskussionen und Projekte in vielfältiger Ausprägung, bis auf einige Ausnahmen sind die realen Beispiele noch rar.

Die erfolgreiche Entwicklung eines Produktangebots mit hohem Kundennutzen und einem nachhaltigen Ansatz ermöglicht eine deutlich stärkere Abgrenzung mit sichtbaren Vorteilen gegenüber dem direkten Kauf oder der Kreditfinanzierung. Die Leasing-Branche hat durch das vorhandene Know-how sehr gute Voraussetzungen, diese Entwicklung voranzutreiben.

Die Digitalisierung der Prozesse innerhalb der Gesellschaften hat deutlich zugenommen. Das bringt Kostenvorteile, Prozesssicherheit sowie Transparenz und Aktualität auf die Unternehmensdaten.

Bei der Digitalisierung der Customer Journey können wir besser werden. Hier bietet sich u. a. Potenzial in der Wettbewerbsabgrenzung sowie der Reduzierung der Komplexität – ein Wunsch, den wohl jeder von uns hat.

Wir sehen den Transformationsprozess wie die Bundesregierung als 'Jahrzehnt der Zukunftsinvestitionen' an. Insofern kommt der Leasing-Branche eine besondere Schlüsselrolle zu, denn sie unterstützt die Wirtschaft ganz entscheidend dabei, diese gewaltige Umgestaltung so effizient, sicher und flexibel wie möglich zu finanzieren. Wenn es eine Ära gibt, in der die Devise 'Nutzen statt Eigentum' von entscheidender Relevanz ist, dann in der Kommenden.

Sowohl der Gesetzgeber als auch die Öffentlichkeit sorgen derzeit dafür, dass nachhaltig zu investieren und zu produzieren sich von einem 'Kann' zu einem 'Muss' entwickeln. In vielen Unternehmen steht mittlerweile das strategische Ziel der Nachhaltigkeit deshalb ganz oben auf der Agenda – es ist zu einem relevanten Wettbewerbsfaktor geworden. Wir haben uns früh darauf eingestellt und bieten unseren Kunden mit unserem 'klimaneutralen Leasing-Vertrag' ganz gezielt eine Möglichkeit CO₂-neutral zu investieren.

Wir registrieren vor allem in den Bereichen E-Mobilität (z. B. Elektroloks, Firmen-E-Bikes) und im Anlagenbau (z. B. Emissionsschutz, CO₂-Einsparung, Photovoltaik) zunehmende Nachfrage und bieten hier auch passende Lösungspakete an.

Bereits 1994 hat unser Mutterkonzern LBBW als Vorreiter der Finanzbranche seine erste Ökobilanz veröffentlicht. Seit 2017 ist Nachhaltigkeit auch als strategische Stoßrichtung innerhalb des Konzerns verankert. Diesen Ansatz teilen wir, denn nur mit eigener ESG-konformer Expertise können wir unsere Kunden beim Transformationsprozess erfolgreich unterstützen. Übrigens: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Stuttgarter Hauptsitzes können über eine Anzeigetafel am Gebäude jederzeit die aktuelle CO₂-Ersparnis ablesen, die unsere Klimatisierung mittels Erd- und Fernwärme erzielt.

Dass sich Leasing als Investitionsform auch in schwierigen Zeiten bewährt, hat zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt: Die Leasing-Branche erzielte 2020 eine Leasing-Quote von 28,3 Prozent. Und mit Hinblick auf die Zukunft: Als Investitionsmotor in neue Technologien ist Leasing geradezu dafür prädestiniert, der ideale Begleiter für die Wirtschaft bei der Transformation zu sein. Allerdings werden Leasing-Unternehmen nicht nur ihre Objekt- und Branchenexpertise ständig weiter entwickeln müssen, um ihren Kunden bei der Auswahl und Finanzierung nachhaltiger Objekte auf Augenhöhe zu begegnen. Der Anspruch an eine ESG-konforme Beratungskompetenz wird sich auch durch neue gesetzliche Vorgaben deutlich erhöhen. Deshalb muss verstärkt in die Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert werden.

Es ist spannend zu sehen, wie sehr der Druck zur Sichtbarmachung dieser Transformation allein im vergangenen Jahr gewachsen ist.
Sind für uns als IT-Finanzierer Digitalisierung und Nachhaltigkeit nicht ein Widerspruch in sich? Da die Digitalisierung mit einem massiven Mehrverbrauch an Energie und Rohstoffen verbunden ist, gilt es deshalb, diese nachhaltig zu nutzen. Hier gibt es viele positive Ansätze: Cloud Hosting Anbieter, ein Großteil unserer Kunden, sorgen für ressourcenschonendere Nutzung von IT-Produkten. Das durchgängig papierlose Büro oder auch die Einsparung von Arbeitswegen und Reisetätigkeiten leisten ebenso einen positiven Beitrag zur Ökobilanz. Dass wir uns nicht nur mit der Finanzierung von IT-Produkten beschäftigen, sondern im Rahmen des gesamten Nutzungskreislaufs auch für den Wiedereinsatz und zu guter Letzt für eine zertifizierte Entsorgung unserer Assets sorgen, trägt zu einem umweltfreundlichen Beitrag bei. Mit dieser Stärke kann die Leasing-Branche bei allen leasingfähigen Produktarten punkten, da wir als rechtlicher und wirtschaftlicher Eigentümer der Leasing-Objekte über ein entsprechendes Produkt Know-how verfügen.

Durch die gestiegenen und immer weiter steigenden ESG-Anforderungen setzen sich die meisten Kunden mit diesem Thema auseinander, bis hin zum Punkt, dass einige Kunden und Lieferanten von uns bereits Auskunft zu unserem eigenen Nachhaltigkeitsstatus einfordern.

Auf jeden Fall! Durch unsere Finanzierung von Hard- und Software Projekten sind wir naturgemäß in den Transformationsprozess der Digitalisierung unserer Kunden eingebunden. Es ist spannend zu erleben, welche Veränderungen sich in den Prozessabläufen bei den Kunden mit Abschluss eines solchen Projektes ergeben.

Wir haben unseren gesamten eigenen Beschaffungsprozess hinterfragt und uns möglichst für regionale und oder ökologische Produkte und Lieferanten entschieden. Allen Mitarbeitern haben wir Notebooks als Arbeitsmittel zur Verfügung gestellt und damit nicht nur den mobilen Arbeitsprozess erleichtert, sondern auch die IT-Ressource optimal ausgenutzt. Des Weiteren sind wir gerade dabei, die Digitalisierung konsequent zu Ende zu führen bis hin zur digitalen Unterschrift, so dass nicht nur wir, sondern auch unsere Kunden den Leasing-Vertrag komplett papierlos erhalten können. Ein eigenes lebbares Nachhaltigkeitsmanagement werden wir im Laufe dieses Jahres entwickeln.

Als Branche werden wir für den Finanzierungsmarkt weiter wichtig sein und neue Chancen erhalten. Wenn man sich heute die Leasing-Erlasse aus den 1970er-Jahren anschaut, hat es bereits in den vergangenen 40 Jahren viele Veränderungen und Herausforderungen gegeben, die wir gemeistert haben. Der Spagat zwischen der geforderten Kreativität des Marktes und der Einhaltung der rechtlichen, aufsichtsrechtlichen und steuerrechtlichen Vorgaben wird dabei herausfordernd bleiben.

Chance und Herausforderung wird sein, möglichst alle Prozesse im Leasing-Geschäft zu digitalisieren. Denn dies sorgt nicht nur für eine reibungslosere Customer-Journey, sondern führt auch zu erheblichen Kosteneinsparungen.

Diese Einsparungen können direkt oder indirekt an die Kunden weitergegeben werden. Neben der direkten Weitergabe in Form von günstigeren Konditionen, lassen sich durch die sinkenden Fixkosten pro Vertrag praktisch auch neue Geschäftsfelder erschließen. Beispielsweise wird es nun rentabel, auch vereinzelte Small Assets zu finanzieren. So wird Leasing für einen immer größer werdenden Teil der zu finanzierenden Betriebsausstattung unserer Kunden relevant.

Das Thema Nachhaltigkeit beinhaltet für uns auch den implizit damit verbundenen Trend, mit der Betriebsausstattung in erster Linie einfach nur zu arbeiten, diese jedoch nicht mehr zwangsläufig dauerhaft besitzen zu wollen. Viele Kunden wünschen sich echte Flexibilität und somit die Möglichkeit, Geräte jederzeit wieder in den Kreislauf geben zu können, damit auch andere diese nachhaltig nutzen können.

Dieser Anspruch geht weit über reine Pay-per-Use-Ansätze hinaus. Zumindest große Teile der marktüblichen Betriebsausstattung sollten künftig bereits weit vor der eigenen Vollamortisation austauschbar sein, um nachhaltig wiederverwendet werden zu können. Das erfordert eine größere Risikobereitschaft bei den Leasing-Gebern, die man unternehmerisch ausgleichen kann.

Viele unserer Kunden stammen aus dem Start-up/Technologie-Sektor und entwickeln somit selbst neueste, teils KI-gesteuerte Lösungen, um die Digitalisierung voranzutreiben. Dadurch dass wir auch solche Existenzgründer als Kunden begrüßen und nicht aufgrund mangelnder Unternehmenshistorie pauschal ablehnen, befähigen wir viele Talente, ihre innovativen Ideen in die Tat umzusetzen.

Nachhaltigkeit ist für unser Team ein wichtiges und sehr präsentes Thema. Unser Unternehmen bietet eine reine Operate-Lease-Lösung an. Das heißt, dass wir unseren Kunden automatisch eine flexible Rückgabeoption gewähren, selbst wenn die Kosten für die Assets noch lange nicht vollamortisiert sind. Wir müssen zurückgegebene Geräte also zwangsläufig wieder in den Kreislauf geben, um profitabel zu bleiben. Dies verlängert den Lebenszyklus der Geräte, sodass weniger Emissionen generiert und weniger Ressourcen verbraucht werden. Insbesondere Operate-Leasing trägt daher von selbst einen kleinen Teil zur Nachhaltigkeit bei und lässt die Unternehmen unserer Kunden im doppelten Sinne gesund wachsen.

Die Branche wird sich noch radikaler digitalisieren und aus dieser Transformation wertvolle Mehrwerte für die Kunden schaffen. Zeitgleich sehe ich eine große Chance für die Leasing-Branche, ein noch stärkerer Motor für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu werden.